Unsere vierte Reise nach Burkina Faso 02.09 2009

Um die von unserem Verein unterstützten Projekte zu

besuchen, reisten die beiden Vorstandsmitglieder Regina

Patrizzi und Peter Schöchlin  im September 2009 erneut

nach Burkina Faso.

Ueberschwemmungen in Ouagadougou

Bei unserer Ankunft am 2. September spätabends in Ouagadougou (Hauptstadt) erreichte uns bald eine Hiobsbotschaft. In der Nacht vom 31. August auf den 1. September war ein tropischer Regen während rund 10 Stunden ohne Unterbruch auf die Hauptstadt niedergefallen. Eine solche Regenmenge hatte Burkina seit 1919 nicht mehr erlebt.  Viele Lehmhäuser verschwanden in den Wassermassen, die Strassen waren überschwemmt, die Wasserauffangbecken (Barrages) traten über die Ufer. 9 Menschen starben in den Fluten, 150'000 wurden obdachlos (entspricht rund 7% der Stadtbevölkerung). Im Quartier Pissi, in welchem wir bei unseren langjährigen burkinabesischen Freunden Unterkunft hatten, waren in der unmittelbaren Nachbarschaft 5 Häuser vom Erdboden verschwunden. Dank unserer  privaten Geldspende konnte für die beiden Nachbarsfamilien sofort mit dem Wiederaufbau begonnen werden.

Die nationalen und internationalen Hilfsaktionen liefen bald an und die obdachlosen Menschen wurden in Schulhäusern und Zelten untergebracht und mit dem Nötigsten ( Wasser, Nahrungsmitteln, Decken ) versehen.

Im Hof der Nachbarn 2.9. 2009                                    Wiederaufbau nach 3 Wochen

Nach dem kurzen, aber intensiven Aufenthalt in Ouagadougou, begannen wir mit dem Besuch unserer Projekte.

Frauenprojekte in Loulouka, Koumbango, Badinogo

Diese, in der Provinz Bam, Region Kongoussi (ca. 100 km nördlich von Ouagadougou) gelegenen Projekte mit Gemüseplantagen hatten ein sehr erfolgreiches Jahr hinter sich.

Neben dem Anbau und Verkauf von Zwiebeln, sowie anderen Gemüsesorten für den Eigenbedarf konnte auch eine grosse Menge Tomaten nach Ghana verkauft werden.

Das Begehen der Plantagen zeigte uns, wie tatkräftig am Aufbau und Bepflanzung gearbeitet wird. Rund 200 Frauen aus den drei Dörfern haben somit Arbeit und Verdienst. Mit den Pflanzungen ist es einerseits möglich die Ernährung in den drei Dörfern massiv zu verbessern und anderseits, dank den Erträgen aus den Verkäufen des Gemüses, den schulpflichtigen Kindern den Eintritt in die Schule zu ermöglichen.

Der Empfang in den drei Dörfern war überwältigend. Diese Herzlichkeit und Dankbarkeit!

Männer und Frauen zeigten uns mit Freuden  ihre traditionellen Tänze, von denen wir sehr beeindruckt waren. Auch wurde uns in der Schmiede Badinogos die traditionelle Herstellung von Gartengeräten (Hacken) gezeigt.

 In einem der Dörfer Kompostherstellung    Herstellen von Hacken

Dorfkrankenkassen und Gesundheitsstation in der Bauerngenossenschaft AM

Die Association Manegdbzanga AM  befindet sich rund 25 km nordöstlich der Hauptstadt.

Hier interessierten uns vor allem die Fortschritte in unseren Projekten Krankenversicherung / Dorfkrankenkassen (caisses mutuelles de santé) und Gesundheitsstation.

Wir konnten  3 Dörfer besuchen, in denen die Krankenversicherung aktiv vorangetrieben  und von den Dorfbewohnern sehr geschätzt wird. In den Diskussionen zeigte es sich, da die Krankenversicherung nun bereits auf 5 Dörfer ausgeweitet worden ist. Weitere Dörfer haben ihr Interesse am Aufbau einer Dorfkrankenkasse angekündigt.

Die Grundlagen für den Aufbau der Krankenstation in der AM sind bereits vorhanden. Voller Enthusiasmus wurden uns die bereits eingekauften und selbst hergestellten Materialien vorgeführt.

Offizielle Besuche beim Distriktarzt, Gemeindepräsidenten und Präfekten wurden organisiert. Sie alle sicherten die Unterstützung für das Betreiben der Krankenstation zu. Unser Verein erlaubt den Bau der Krankenstation, in der nachher ein von Staat angestellter Agent de santé tätig sein wird.

In einem Krankenkassendorf                              Herstellung von Backsteinen für die Krankenstation

An all unseren Projektstationen wurden wir mit viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft empfangen. Herzlich war auch der Empfang beim Repräsentanten des SAH in Ouagadougou, Paul Ilboudo, der uns zum Abschluss unseres Aufenthalts zu einem Nachtessen einlud.

Erneut haben wir einiges von diesem armen westafrikanischen Binnenland gesehen. Es hat  - gerade in der Regenzeit – viel Schönes zu bieten. Die Landschaft ist grün und wirkt viel lebendiger als in der Trockenzeit.

Wir sahen, dass all unsere Projekte sehr gut funktionieren und dringend gebraucht werden.

Gerne würden wir noch mehr von unserer Reise erzählen, unsere vielen Fotos zeigen und im persönlichen Kontakt  mehr über die einzelnen Projekte berichten. Mehr Fotos unserer Reisen können  auf unserer Homepage angeschaut werden.

Peter Schöchlin

Regina Patrizzi Schöchlin