Vom 17.Januar bis 3 Februar 2014 weilten wir (Regina

Patrizzi und Peter Schöchlin) wiederum in Burkina

Faso um unsere Freunde  und unsere Projekte zu

besuchen.



Gesundheitszentrum CSPS (Centre de santé et de promotion sociale)


Die Einweihung des Gesundheitszentrums in der Bauerngenossenschaft AM in

Nomgana war zweifellos der Höhepunkt unseres Aufenthaltes.

Im September 2013  haben wir via Solidar Suisse 80‘000 CHF (davon 60‘000 vom Hilfsfonds der Migros gespendet) an die AM überweisen können zur Erweiterung der 2012 gebauten und von uns finanzierten Krankenstation zu einem Gesundheitszentrum. Innerhalb von 4 Monaten haben die Verantwortlichen auf einem grossen vom Staat zur Verfügung gestellten Gelände neben der Krankenstation (dispensaire) eine Gebärstation (maternité), eine Apotheke, ein Haus mit 2 Wohnungen, ein Gebäude mit separater Küche, sowie Latrinen gebaut. Am 1.Februar war alles geputzt und eingerichtet und es fand ein grosses Fest mit der gesamten Dorfbevölkerung, Behördevertretern, den Verantwortlichen der AM und Solidar Burkina statt. Es wurde getanzt und gesungen und viele Reden wurden gehalten. Die Freude und Dankbarkeit über dieses Gesundheitszentrum hat uns sehr berührt und gefreut.



Frauenprojekte ( Gemüsekulturen) in der Region Kongoussi


Wir haben auch dieses Mal, zusammen mit den Verantwortlichen des Vereins ADRODES, verschiedene Dörfer besucht. In Sanrgho, wo sie letztes Jahr eine sehr schlechte Ernte hatten, läuft es dieses Jahr bedeutend besser. Die Frauen haben mehr Erfahrung und übernehmen selber auch mehr Verantwortung. Sie haben beschlossen, dieses Jahr vorwiegend Tomaten zu pflanzen. In den Dörfern Loulouka und Koumbango gedeihen die Kulturen sehr gut (Tomaten, grüne Bohnen, Zwiebeln und Mais). Im Dorf Badinogo sind die Frauen ebenfalls schon recht erfahren und die Kulturen sahen sehr gut aus. Schwierigkeiten haben sie mit der Motorpumpe, die jetzt 4-jährig ist und immer wieder Pannen hat, was sehr mühsam ist. Die Frauen haben uns eindringlich gebeten, ihnen eine neue Pumpe zu finanzieren, da diese Ausgabe (ca. 2‘000 CHF) für sie eine riesige Ausgabe bedeutet.



Alphabetisierungszentren „au bord du lac“


Wir konnten an einer Schulstunde in einem der beiden Alphabetisierungszentren teilnehmen. Circa 60 Frauen besuchen täglich während 3-4 Monaten diese vom Staat angebotenen Kurse, in denen sie lesen, schreiben, rechnen und etwas Französisch lernen und auch in Fragen betreffend Gemüseanbau unterrichtet werden. Die Infrastruktur der beiden Zentren wurde von unserem Verein finanziert und das Ganze wird von APRODES organisiert und überwacht. Die Schulstunde im luftigen Hangar inmitten von Gemüsefeldern, mit den Frauen, die zum Teil auch ihre kleinen Kinder bei sich hatten, war wirklich ein Erlebnis. Beeindruckt waren wir auch von der geduldigen Lehrerin und dem sehr guten Unterrichtsmaterial.



Schulprojekt in Sanrgho


Wie schon früher wurden wir wieder von allen 500 Schülerinnen und Schülern, ihren sechs Lehrerinnen und dem Schuldirektor mit Gesang, Fähnchen und Reden begrüsst. Die 122 von uns unterstützten Schüler wurden uns alle einzeln vorgestellt. Auch die Velos, die wir aus einer privaten Spende an die 22 Oberstufenschüler, welche auswärts zur Schule gehen ,finanziert hatten, wurden stolz vorgeführt. Besonderen Dank erhielten wir für die Uebernahme des Essensgeldes für diese 22 Schüler.


Mit den Lehrerinnen, den Mitgliedern des Elternkomitees sowie mit dem Schuldirektor haben wir in einem der Schulzimmer ein vorzügliches Essen mit Bohnen, Poulet und Reis genossen.



Berufsbildungszentren


In Kongoussi wollten wir  zwei Zentren besuchen, in denen Schulabgänger eine Lehre als Schreiner, Schweisser und Näherin machen können. Leider war  eines der Zentren geschlossen. Das andere wird privat von einem Schreinermeister geführt, der einige Lehrlinge beschäftigt. Er kämpft mit finanziellen Problemen und das Ganze scheint nicht sehr gut zu laufen.

In der 60 km von Kongoussi entfernten Stadt Kaya besuchten wir ein weiteres Zentrum Dieses schien uns recht gut zu funktionieren, der Leiter machte einen kompetenten Eindruck und ist bemüht, junge Leute auszubilden. Eventuell könnten einige SchülerInnen aus Sanrgho in diesem Zentrum Ferienkurse besuchen.

Alles in allem steckt die Lehrlingsausbildung gerade auf dem Lande noch sehr in den Kinderschuhen und sollte unbedingt mehr gefördert werden.


Ausserhalb unserer Projekte besuchten wir noch eine private Schule für Gesundheitspersonal in Kaya, welche von einem Dorfbewohner aus Sanrgho, der in Ouagadougou beim Staat eine höhere Funktion ausübt, gegründet und gebaut wurde. Dieses Engagement  hat uns sehr beeindruckt.


Wie üblich war unser „ Basislager“ in Ouagadougou bei Michel und Félicité Nikiéma, die uns wiederum sehr gastfreundlich bewirtet und beherbergt haben. Ihnen sei ganz herzlich gedankt.


Wir besuchten auch noch zweimal das Heimatdorf von Michel ( Toézouri ). Rund um die  von der Unterstützungsgruppe Evilard-Toézouri finanzierte Barrage sind nun mehrere Gemüsekulturen entstanden und ein grosser Teil des Dorfes profitiert von diesem Auffangbecken. Wunderschöne Sonnenuntergänge, ein Krokodil auf einer Sandbank, entlaufene und wieder eingefangene Enten, ein grosses Palaver nach dem Fang von 60 kg Fischen und ein gutes Essen auf der Terrasse des „Landhauses“ von Michel sorgten für Action und Abwechslung.


Ueberhaupt gab es auch dieses Mal wiederum unzählige grosse und kleine unvergessliche Erlebnisse  und viele herzliche Begegnungen. Die karge Landschaft mit ihren einsamen Dörfern, das einfache dörflichen Leben, das Verkehrschaos in Ouaga, die vielen Kinder, die frei herumlaufenden Tieren, die spontanen Einladungen und die Lebensfreude vieler Menschen, ein Theaterbesuch und die Teilnahme an einer Hochzeit , dies alles bleibt in unserer Erinnerung und lässt uns schon auf den nächsten Besuch freuen.



Politische Situation


In Burkina Faso ist die politische Situation in Bewegung geraten. Der bisherige Staatspräsident, Blaise Campaoré, seit 1987 im Amt, möchte, durch Veränderung eines Verfassungsartikels (Art. 37), 2015 nochmals kandidieren. Viele BurkinabesInnen haben aber genug. So sind am 18. Februar  einige 10‘000 Menschen in Ouagadougou auf die Strasse gegangen und haben gegen die erneute Kandidatur Campaorés protestiert. Das Ganze lief friedlich ab und  gemäss den eingesehenen Fotos war auch das Polizeiaufgebot sehr minim. Zu Peters Leidwesen haben wir nicht mitdemonstriert.

Widerstand gibt es auch in der Mehrheits-und Regierungspartei – der „Parti pour la démocratie et progress“ (CDP). Hier ist es zu einer Abspaltung gekommen. Einige hundert führende Mitglieder haben die Partei verlassen und eine neue Partei gegründet. Sie werfen der CDP vor, als sozialdemokratische Partei gehe sie einen neoliberalen Weg, während sie , als neue Partei, die wahre Sozialdemokratie vertrete.

Eine gewisse Unsicherheit bezüglich der weiteren politischen Entwicklung ist vorhanden.



Februar 2014


Regina Patrizzi

Peter Schöchlin

Reisebericht 2014

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Fotos zur Reise